Was wir nutzen und wo wir sind, wir sind praktisch immer von Chemie umgeben. Egal ob in einem Entwicklungsland, in der Antarktis oder einem Bach im Schwarzwald, inzwischen sind überall Chemiecocktails aus den Resten von Medikamenten, Pestiziden, Kosmetika, Plastiktüten & Co. anzutreffen.
Chemiecocktails werden zum unkalkulierbaren Risiko
Die Rückstände der von uns genutzten Produkte werden in den Kläranlagen nicht vollständig eliminiert, sondern nur so verdünnt, dass die aktuell geltenden Grenzwerte und Vorschriften eingehalten werden. Abgesehen davon, dass diese Grenzwerte oft viel zu hoch sind, gelten sie auch immer nur für eine Substanz. Für die Summe der zum Teil weit über 1000 Substanzen im Abwasser gibt es ebenso wenig eine Regelung wie für die entstandenen neuen Stoffen aus deren Vermischungen.
Davon auszugehen, dass dies keine Wirkung hat, ist fatal. Das ist etwa so wie sturz besoffen Auto zu fahren und dem Polizisten bei der Kontrolle zu versichern: “Alles in Ordnung, habe nur ein Bier, ein Weißwein, ein Rotwein, ein Korn, ein Cognac, ein Whisky, ein Obstler, ein Wodka und einen Rum getrunken. Bei jedem Getränk einzeln betrachtet ist der Grenzwert eingehalten, also bin ich noch fahrtüchtig.”
Genau dem entsprechen die Aussagen von Industrie und Politik, dass alles in Ordnung ist wenn die Grenzwerte eingehalten sind. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die munter weiter machen (dürfen), der besoffene Autofahrer an der Weiterfahrt gehindert wird. Was auch gut so ist!
Der Polizist wird auch eine Aussage, dass die exakte Mischung der einzelnen Alkoholika in der Zusammensetzung noch nicht hinlänglich erforscht ist, nicht akzeptieren. Das kennen wir aber von der chemisch-pharmazeutischen Industrie zur Genüge. So stehen viele Substanzen nur im Verdacht, sich in ihrer Wirkung zu verstärken und zum Beispiel das Hormonsystem zu beeinflussen. Oder es wird oft nur vermutet, dass eine ganze Reihe von Krankheiten mit den Chemiecocktails aus der Umwelt in Verbindung stehen. Und das, obwohl
- inzwischen selbst im Blut von Säuglingen eine Vielzahl an Chemikalien nachgewiesen wird,
- in vielen Flüssen unterhalb der Klärwerke fast nur noch weibliche Fische auftreten,
- es trotz immer größerem finanziellem Aufwand immer mehr kranke Menschen gibt,
- zum Beispiel Wechseljahrsbeschwerden seit den 1950er Jahren kontinuierlich zunehmen, ebenso wie der Einsatz von Pestiziden und Kunststoffen,
- es immer mehr Menschen mit Allergien und unerklärlichen Symptomen gibt
- …
Gibt es ein Entrinnen?
Selbst der persönliche Verzicht auf solche Produkte schützt einen nicht, da die Chemiecocktails überall in der Umwelt vorhanden sind und über Wasser, Luft und Nahrung aufgenommen werden. Diesbezüglich sei nur an die kürzlich bekannt gewordenen Skandale von Mikroplastik im Essen erinnert. Dazu eine aktuelle Doku von planet e.
Für diejenigen, die immer noch glauben dass es nicht ohne Chemie geht, hier die Preisfrage: Wie haben wir es dann die 100.000 Jahre davor ohne geschafft?
Dass es auch heute geht zeigt zum Beispiel der “Herr der Bäume Indiens” oder die Anbaumethode “Push-und-Pull” in Afrika.
Und die Natur kann mehr als unsere Chemie – ohne Belastungen und Risiken für die nächsten Hunderte von Jahren zu schaffen. Was der Bericht über die Orangenschalen sehr gut verdeutlicht.
Wenn wir eine Verbesserung wollen, dann geht das nur gemeinsam mit der Natur und nur mit natürlichen Stoffen. Denn die Natur braucht uns nicht – aber wir sie! Und besser als die Natur ist nur mehr Natur!