Herr der Bäume

Jadav Payeng wird heute “Indiens Herr der Bäume” genannt. Seine Geschichte zeigt, was trotz widrigster Bedingungen und einer denkbar schlechten Ausgangssituation alles mit Engagement und Ausdauer möglich ist. Und dass kleine Taten viel mehr bewirkten als große Worte.

Die Stadt Jorhat im Nordosten Indiens unterscheidet sich kaum von anderen indischen Städten. Flußaufwärts liegt im großen indischen Fluß Brahmaputra eine der größten Flußinseln der Welt, Majuli. Auf dieser leben rund 150.000 Menschen. Durch Bodenerosion verlor die einst grüne Insel seit 1970 große Flächen ihrer Landmasse. Wissenschaftler gingen davon aus, dass die Insel innerhalb von 20 Jahren vollkommen weggewaschen und verschwunden sei.

1979 kam Jadav Payeng dort hin uns sah die trostlose und lebensfeindliche Stätte, an der sogar Schlangen in der Sonne starben, weil es keinerlei Schatten gab. Er forderte die Forstverwaltung auf, Bäume anzupflanzen um etwas gegen die weitere Erosion und das Tiersterben zu tun. Diese lachten ihn nur aus und schickten ihn weg. Dort würde nichts wachsen und die Insel sei sowieso bald weggespült.
Der Herr der BäumeDarauf hin begann der damals 17-jährige Jadav Payeng in diesem trostlosen Gebiet erstmals Gräser und Bambus anzubauen. Von seinem Heimatdorf brachte er Kolonien von roten Ameisen mit, um den Boden fruchtbarer zu machen. Er pflanzte die verschiedensten Bäume und Pflanzen und kümmerte sich um sie. Tag für Tag! Seit 37 Jahren!

Schneidet nicht die Bäume ab. Es bringt Euch nicht viel, aber es stiftet großen Schaden. Ich tue, was ich kann, um Majuli zu retten. Bis zu meinem letzten Atemzug werde ich Bäume pflanzen.

Dort am Brahmaputra, wo es nur kahle Schlamm- und Sandbänke gab, liegt heute ein grünes, lebendiges Paradis. Der entstandene Urwald ist mit seinen inzwischen mehr als 600 Hektar fast doppelt so groß wie der Central Park in New York. Ein neuer Lebensraum für Menschen und Tiere. Mehr als 115 Arten sind inzwischen zurück gekehrt. Darunter Elefanten, Nashörner, Rehe und Königstiger.

 Wir müssen die Natur schützen, sonst überleben wir nicht. Vielleicht lebe ich in Armut, aber ich bin zufrieden, dass ich die Menschen beeinflussen konnte, sich mehr für die Natur zu interessieren. Der Baum ist eine Wurzel allen Lebens.
– Jadav Payeng –

Der “Herr der Bäume Indiens” beweist eindrücklich, was mit Eigeninitiative und Liebe zur Natur möglich ist. Und dass dies oft immer erfolgreicher ist als irgend welche Konferenzen mit hochtrabenden Absichtserklärungen. Die sind meist nur ein Lippenbekenntnis für ganz andere wirtschaftliche Interessen einiger weniger. Für die Allgemeinheit gibt es – wie auch das Beispiel “Push-und-Pull” zeigt – nur einen Weg: gemeinsam mit der Natur. Denn die braucht uns nicht – aber wir sie!

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Besser als die Natur ist nur mehr Natur!

 

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