Zeit, Verschwendung – wichtiges im Leben

Meine Seele hat es eilig

Ich habe meine Jahre gezählt und festgestellt, dass ich weniger Zeit habe zu leben, als ich bisher gelebt habe.
Ich fühle mich wie dieses Kind, das eine Schachtel Bonbons gewonnen hat: die ersten isst es mit Vergnügen, aber als es merkt, dass nur noch wenige übrig sind, begann es, sie wirklich zu genießen.
Ich habe keine Zeit für endlose Konferenzen, bei denen die Statuten, Regeln, Verfahren und internen Vorschriften besprochen werden, in dem Wissen, dass nichts erreicht wird.
Ich habe keine Zeit mehr, absurde Menschen zu ertragen , die ungeachtet ihres Alters nicht erwachsen sind.
Ich habe keine Zeit mehr, mit Mittelmäßigkeiten zu kämpfen.
Ich will nicht in Besprechungen sein, in denen aufgeblasene Egos aufmarschieren.
Ich vertrage keine Manipulierer und Opportunisten.
Mich stören die Neider, die versuchen, Fähigere in Verruf zu bringen, um sich ihrer Positionen, Talente und Erfolge zu bemächtigen.
Meine Zeit ist zu kurz, um Überschriften zu diskutieren. Ich will das Wesentliche, denn meine Seele ist in Eile. Ohne viele Süssigkeiten in der Packung.

Ich möchte mit Menschen leben, die sehr menschlich sind.
Menschen, die über ihre Fehler lachen können, die sich nichts auf ihre Erfolge einbilden.
Die sich nicht vorzeitig berufen fühlen und die nicht vor ihrer Verantwortung fliehen.
Die die menschliche Würde verteidigen und die nur an der Seite der Wahrheit und Rechtschaffenheit gehen möchten.
Es ist das, was das Leben lebenswert macht.
Ich möchte mich mit Menschen umgeben, die es verstehen, die Herzen anderer zu berühren.
Menschen, die durch die harten Schläge des Lebens lernten, durch sanfte Berührungen der Seele zu wachsen.

Ja, ich habe es eilig. Ich habe es eilig, mit der Intensität zu leben, die nur die Reife geben kann.
Ich versuche, keine der Süßigkeiten, die mir noch bleiben, zu verschwenden.
Ich bin mir sicher, dass sie köstlicher sein werden, als die, die ich bereits gegessen habe.
Mein Ziel ist es, das Ende zufrieden zu erreichen. In Frieden mit mir, meinen Lieben und meinem Gewissen.
Wir haben zwei Leben und das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.

Nach Mario de Andrade (San Paolo 1893-1945),
einem brasilianischen Schriftsteller und Musikforscher, der von überragender Bedeutung für die brasilianische Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts ist und dessen Einfluss auf dem Gebiet der Musikethnologie weit über Brasilien hinaus reicht.

Einen ähnlichen Text hat Richardo Gondim verfasst.
Wer wen inspiriert hat oder ob einer vom anderen abgeschrieben hat oder es eine falsche Zuweisung ist, entzieht sich unserer Kenntnis. Wir finden den obigen Text einfach klasse!

 

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2 Kommentare

  1. Hallo allerseits ~)

    was für ein Stich ins Wespennetz ~~

    hab mich gleich ablenken lassen und nach *Mario de Andrade* gesucht und gefunden

    https://alcudina.de/meine-seele-hat-es-eilig/

    und weil ich so froh bin ~ mal auf Seiten zu landen ~ wo auch geschrieben wird und ich auf YouTube verzichten kann ~ gleich der nächste Link

    http://www.ricardogondim.com.br/poemas/querem-roubar-e-ainda-me-chamam-de-ladrao/

    Vielen lieben Dank Euch Beiden für die Ablenkung ~))

    Herzliche Grüße von Uhla ~)))

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